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I n d u s t r i e

24

M A N U F A K T U R

SG 7/2015

SG 7/2015

Von Christine Dicker

D

ie Barry Callebaut Group hat

zu einem Innovation Day an

ihrem belgischen Standort

in Wieze eingeladen. Im Mittelpunkt

stand das Innovationsmanagement,

dem im Unternehmen sehr große

Bedeutung zukommt. Wie Peter Boone,

Chef des Bereichs Innovations-Quali-

tätsmanagement, ausführte, sei diese

Sparte der große Wachstumstreiber

des Zulieferers der Süßwarenindustrie.

Um auch weiterhin so erfolgreich

am Markt agieren und stetig neue

Produkte vorstellen zu können, werden

Trends weltweit beobachtet, näher

untersucht und letztlich eine Auswahl

getroffen, welche sich möglicher-

weise für eine Produktentwicklung

eignen. Boone skizzierte hierbei

die momentan für Barry Callebaut

sechs maßgeblichen Trends.

1. Trend: Premium

Bei Premium setzt der Konzern auf

Schokolade, die eine Geschichte

erzählen kann, zum Beispiel über den

Ursprung des verwendeten Rohstoffs

oder über eine Vielfalt an sensori-

schen Erlebnissen. Vor allem die kon-

trollierte Fermentation auf 100 Pro-

zent natürlicher Basis, die eine kons-

tant hohe Qualität des Kakaos garan-

tiert, ist hier laut Boone ein wichtiges

Kriterium. Barry Callebaut hat hierzu

ein eigenes Verfahren entwickelt.

Fazit: Premium bietet viele Möglich-

Vom Trend zur Produktinnovation

keiten, sich über das Produkt zu diffe-

renzieren. Konsumenten greifen ent-

weder nach hochwertiger Schokolade

oder nach sehr preisgünstiger Schoko-

lade – die Mitte ist weggebrochen.

2. Trend: Clean & Clear

Clean & Clear ist nach den Worten

von Peter Boone das neue Grün.

Verbraucher wollen wissen, welche

Zutaten im Produkt stecken, wollen

zu 100 Prozent Natur und eine

nachhaltige Produktion. Wer diese

Forderungen erfüllt, gewinnt das

Vertrauen seiner Kunden. Mit sorten-

reinem Kakao entspreche Barry

Callebaut diesem Trend.

3. Trend: Personalisierung

Personalisierung umfasst beispiels-

weise Produkte, die in Farbe,

Geschmack und Konsistenz genau

dem individuellen Wunsch eines

Konsumenten entsprechen. Auch

zukunftsweisende Entwicklungen wie

den 3-D-Druck hat der Hersteller auf

dem Schirm: Barry Callebaut arbeite

intensiv an der „3-D-Schokolade”.

4. Trend: Gesundheitsbewusstsein

Gesundheitsbewusste Verbraucher

achten auf eine ausgewogene Ernäh-

rung mit gesunden Zutaten, wollen

aber keineswegs auf Genuss ver-

zichten. „Intelligenter Zuckerersatz”

oder die Reduzierung von Fett sind

hier besonders im Fokus. So kreierte

Barry Callebaut zum Beispiel auch

Füllungen, bei denen Fett teilweise

durch Wasser ersetzt wird.

5. Trend: Healthy Agers

Die Produktentwicklung für die

Zielgruppe der Healthy Agers ist auf

den veränderten Stoffwechsel der

Konsumenten und den Schutz vor

möglichen Alterserkrankungen aus-

gerichtet. Proteine, Ballaststoffe oder

Flavanole werden verstärkt einge-

setzt. Für das Projekt der Acticoa™

Kakao-Flavanole hat das Unternehmen

einen EU Health Claim erhalten.

6. Trend: Gemeinsames Backen

Gemeinsames Backen betrachtet

Boone als einen Mega-Trend, der

wichtige soziale Aspekte erfüllt.

Der Verbraucher sei auf der Suche

nach Zutaten, Backzubehör und

Dekoelementen, mit denen Backen

einfacher wird. Diesem Wunsch

kommt Barry Callebaut unter ande-

rem mit seinem „Kakao mit Geling-

Garantie” nach.

www.barry-callebaut.com

E

in Herz aus Fotoschokolade zum

Muttertag – mit dem eigenen

Bild direkt auf weißer Schoko-

lade – oder riesige – mit einem indivi-

duellenGruß personalisierte – Schoko-

ladeneier zu Ostern: Deutschlands

größte Online-Confiserie chocri über-

rascht Schokofans immer wieder mit

neuen Ideen der Mass Customization.

Nachdem die Berliner Schokoladen-

manufaktur zuletzt mit einzelnen

Produktneuheiten aufhorchen ließ, er-

weitert das Unternehmen jetzt gleich

sein ganzes Sortiment.

Die kreativen Chocolatiers haben

lange getestet und vieles ausprobiert.

Jetzt lassen sie die Naschkatze aus

dem Sack: Neben Leckereien aus

traditioneller Schokolade gibt es ab

sofort auch zahlreiche Produkte für

Anhänger der veganen Lebensweise.

Die „vegane Schokolade” – Vegolade

getauft – ist als fünfte Basis-Schoko-

lade in den bewährten Online-Kon-

figurator von chocri integriert worden.

Zu den nach zarter Vollmilchschoko-

lade schmeckenden Vegolade-Produk-

ten gehören auch „vegane Pralinen”.

Bislang gab es kaum Pralinen für

Veganer, weder im herkömmlichen

Handel noch im Online-Business.

Damit ist dank chocri Schluss.

Neue Möglichkeiten

im B2B-Bereich

Ebenso neu ist der Ansatz von chocri,

die verschiedenen Vegolade-Erzeug-

nisse nicht nur dem privaten Verbrau-

cher anzubieten, sondern auch den

B2B-Bereich damit zu bereichern. Für

Unternehmen, Verbände und Institu-

tionen eröffnen sich künftig neue

Möglichkeiten, ihre Geschäftspartner,

Kunden und Mitarbeiter auf ganz

neue Weise zu begeistern. Für einige

chocri: „vegane Schokolade”

zu vernünftigen Preisen

Geschäftskunden, deren Wirkungs-

bereich sich explizit auf Themen wie

Tierschutz, Umweltverträglichkeit oder

Naturbelassenheit konzentriert, bie-

tet sich mit der Vegolade die Gele-

genheit, ihre Klientel mit einem indi-

vidualisierten oder personalisierten

Artikel aus „veganer Schokolade” zu

überraschen. So gibt es die bisheri-

gen Werbeartikel-Renner – die „Welt-

reise” mit 24 verschiedenenMinitäfel-

chen und die „Naschtüte“ mit acht

verschiedenen Minitäfelchen – jetzt

auch als Vegolade-Versionen.

„Ich bin guter Dinge, dass sich die

Vegolade schnell, fest und nachhaltig

etablieren wird. Außerdem bieten wir

sie, anders als viele andere Anbieter,

die vegane Produkte oft mit einem

happigen Preisaufschlag versehen,

zu vergleichbaren Konditionen wie

die Produkte aus herkömmlicher Voll-

milchschokolade an”, ist Michael

Bruck, Geschäftsführender Gesell-

schafter der chocri GmbH, vom Erfolg

der Vegolade überzeugt.

Doch warum heißt die „vegane

Schokolade” von chocri nicht einfach

„vegane Schokolade”, sondern statt-

dessen Vegolade – nur ein Marketing-

Scherz? Keinesfalls. Natürlich sind die

Berliner in ihrer Tradition als Erfinder

der Wunschschokolade stolz auf ihren

veganen Coup und möchten sich

mit der neuen Produktmarke von den

Wettbewerbern abheben. Dessen un-

geachtet gab es für die neueNamens-

findung zuvorderst aber einen ganz

praktischen Grund. Die amtliche

Kakaoverordnung (KakaoV 2003) be-

stimmt nämlich, dass ein Produkt nur

dann Schokolade heißen darf, wenn

dafür ausschließlich gewisse fest-

gelegte Zutaten verwendet werden.

Die für Vollmilchschokolade ver-

wendete tierische Milch gehört zu

diesen Zutaten. Die für die neue

Vegolade anstatt dessen verwendete

Reismilch – die in der Europäischen

Union nur als Reisgetränk oder Reis-

drink verkauft werden darf und die

üblicherweise aus Vollkornreis ge-

wonnen wird – gehört hingegen nicht

dazu. Dem Geschmack tut das keinen

Abbruch. „Sie schmeckt, wie unsere

Tests ergeben haben, ausgezeichnet.

Dazu trägt sicher auch bei, dass

unsere Vegolade-Produkte mit der-

selben liebevollen Handarbeit her-

gestellt werden wie alle anderen

unserer Schokoladen-Produkte auch”,

so Bruck zusammenfassend.

www.chocri.de